Strahlung durch Fußbodenheizung? Wolfgang Skischally über Risiken niederfrequenter Felder

Wolfgang Skischally beleuchtet die oft unterschätzten niederfrequenten Felder von elektrischen Fußbodenheizungen – und zeigt auf, wie sie sich auf den Alltag auswirken können.

Fußbodenheizungen gelten als moderne, komfortable Heizlösung – doch elektrische Systeme können niederfrequente magnetische Felder erzeugen. Wolfgang Skischally weist darauf hin, dass besonders in Schlaf- und Aufenthaltsräumen gesundheitlich relevante Belastungen entstehen können. Dieser Beitrag erklärt, wie solche Felder entstehen, wie man sie misst und welche baubiologischen Maßnahmen zur Reduktion beitragen.

Elektrische Fußbodenheizungen erfreuen sich wachsender Beliebtheit – flächendeckende Wärme, platzsparende Installation und angenehmer Komfort sprechen für sich. Doch was viele nicht wissen: Je nach Aufbau und Installationsweise können diese Heizsysteme niederfrequente Magnetfelder erzeugen, die dauerhaft auf den Körper wirken. Wolfgang Skischally, Experte für baubiologische Messtechnik, warnt davor, diese Effekte zu unterschätzen – besonders in Räumen mit längerer Verweildauer. Der Beitrag analysiert die technischen Hintergründe, zeigt praxisnahe Messmethoden und stellt Möglichkeiten vor, wie man sich auch bei bestehenden Installationen schützen kann.

Wie entstehen niederfrequente Felder bei Fußbodenheizungen?

Fußbodenheizungen lassen sich grundsätzlich in zwei Systeme unterteilen: wassergeführte und elektrische. Während wassergeführte Systeme keinerlei elektromagnetische Felder erzeugen, entstehen bei elektrischen Heizmatten oder Heizfolien niederfrequente Wechselfelder, die aus dem Wechselstrombetrieb resultieren. Diese Felder breiten sich senkrecht aus der Fläche heraus aus – und durchdringen dabei Bodenbeläge, Möbel, Matratzen und letztlich auch den menschlichen Körper. Die Ursache liegt im physikalischen Prinzip: Immer wenn Strom durch eine Leitung fließt, entsteht ein Magnetfeld. Je höher der Strom und je größer die Schleifenbildung, desto intensiver das Feld. Besonders kritisch wird es, wenn die Heizleiter einseitig geführt sind – also ohne Rückführung der Leitung in unmittelbarer Nähe. In solchen Fällen entsteht ein starkes Streufeld, das mit einfachen Messgeräten nachweisbar ist.

Warum Fußbodenheizungen ein baubiologisches Thema sind

Was bedeutet das konkret für die Raumgesundheit? In baubiologischen Bewertungen – etwa nach SBM-2015 – gelten magnetische Wechselfelder ab etwa 0,1 Mikrotesla im Dauerbetrieb bereits als auffällig, ab 0,2 Mikrotesla als stark auffällig. Untersuchungen zeigen, dass elektrische Fußbodenheizungen in Betrieb teils deutlich über diesen Werten liegen können – insbesondere wenn große Flächen gleichzeitig beheizt werden.

Wolfgang Skischally betont, dass das Problem vor allem darin liegt, dass diese Felder unsichtbar und dauerhaft vorhanden sind. Im Gegensatz zu Funkquellen wie WLAN oder DECT lassen sich elektrische Heizsysteme nicht spontan abschalten – sie wirken kontinuierlich, teilweise auch im Stand-by-Modus. Besonders im Schlafbereich kann dies zu einer chronischen Belastung führen.

Typische Symptome, die mit niederfrequenten Feldern in Verbindung gebracht werden, sind:

  • Einschlaf- und Durchschlafstörungen
  • Innere Unruhe
  • Erhöhte Muskelanspannung
  • Chronische Müdigkeit trotz Schlaf
  • Konzentrationsprobleme

Obwohl solche Effekte individuell unterschiedlich wahrgenommen werden, plädiert Skischally für das Vorsorgeprinzip: Wenn sich Belastungen technisch vermeiden lassen, sollten sie auch vermieden werden – insbesondere in sensiblen Lebensbereichen.

Wolfgang Skischally über Messung und Bewertung in der Praxis

Wie lässt sich feststellen, ob eine Fußbodenheizung tatsächlich ein Problem darstellt? In der baubiologischen Praxis kommen spezielle Magnetfeldsonden zum Einsatz, die die Feldstärke in Mikrotesla direkt am Boden und im Aufenthaltsbereich messen. Wichtig ist dabei die Messung unter realistischen Bedingungen – also im laufenden Heizbetrieb, bei eingeschalteter Anlage und ohne künstliche Störquellen auszuschließen. Skischally empfiehlt, vor allem im Schlafbereich gezielt zu messen: an der Matratzenoberfläche, auf Kopfhöhe und im Bereich der Wirbelsäule. So lässt sich ein realistisches Belastungsprofil erstellen. In Kinderzimmern wird zusätzlich auf Bodennähe geachtet, da kleine Kinder oft auf dem Boden spielen oder schlafen.

Ein weiteres Kriterium ist die Messung der sogenannten Körperstromkopplung: Dabei wird erfasst, wie stark elektrische Felder durch den Körper aufgenommen werden. Diese Werte lassen sich durch Netzfreischalter, Feldreduktion oder Abstand erheblich senken – allerdings ist bei einer aktiven Fußbodenheizung häufig nur eine bauliche Maßnahme dauerhaft wirksam.

Sanierungsstrategien – was ist möglich, was ist realistisch?

Nicht jede elektrische Fußbodenheizung stellt ein akutes Problem dar – entscheidend sind Aufbau, Verlegung und Nutzung. Doch wenn eine relevante Belastung vorliegt, gibt es verschiedene Möglichkeiten zur Reduktion:

  • Zeitschaltsteuerung: Begrenzung der Betriebsdauer auf bestimmte Tageszeiten
  • Temperatursensoren: Vermeidung von Dauerbetrieb und unnötiger Heizleistung
  • Umlenkung der Heizschleifen: Bei Neubauten auf symmetrische Leitungssysteme achten
  • Verlagerung des Schlafplatzes: Abstand schafft unmittelbare Entlastung
  • Nachrüstung mit Netzfreischaltern: Zumindest für elektrische Felder eine Option
  • Komplette Abschaltung im Schlafbereich: Am wirkungsvollsten, wenn technisch machbar

In Neubauten sollte das Thema von Anfang an eingeplant werden. Wellness Sanofit GmbH etwa setzt in der Raumplanung konsequent auf elektrobiologisch unkritische Heizsysteme – etwa wassergeführte Flächenheizungen oder Infrarotlösungen mit kontrollierter Abstrahlung. Im Altbau kann eine Umrüstung sinnvoll sein – je nach Aufwand, Bauweise und individueller Belastung.

Was bei Planung und Nachrüstung beachtet werden sollte

  1. Verlegung der Heizleiter symmetrisch mit Rückführung
  2. Erdung der Heizsysteme, sofern technisch möglich
  3. Vermeidung von Heizmatten in Ruhe- oder Schlafzonen
  4. Abschaltbare Stromkreise mit Netzfreischaltern kombinieren
  5. Regelbare Thermostate mit Zeitprogrammierung verwenden
  6. Baubiologische Messung vor und nach dem Einbau durchführen
  7. Verständliche Aufklärung für Bauherren und Mieter sicherstellen

Diese Punkte helfen, schon bei der Planung Risiken zu minimieren und langfristig gesunde Raumverhältnisse zu schaffen – sowohl im privaten Wohnbau als auch in öffentlichen oder gewerblichen Objekten.

Fußbodenheizung und Elektrosmog – was Wellness-Einrichtungen beachten sollten

In Erholungs- und Rückzugsorten spielt die Reduktion elektromagnetischer Felder eine zunehmend wichtige Rolle. Anbieter wie Wellness Sanofit Widnau achten gezielt darauf, keine belastenden Heizsysteme in Ruhebereichen oder Behandlungsräumen einzusetzen. Stattdessen werden alternative Systeme wie Infrarotpaneele, Warmluftheizungen oder wasserführende Systeme genutzt – jeweils in Verbindung mit baubiologisch geprüften Materialien und Einrichtungskonzepten.

Gerade in Kombination mit anderen Maßnahmen – etwa Abschirmfarben, geerdeten Möbeln oder feldfreier Beleuchtung – lässt sich eine Umgebung schaffen, die nicht nur modern wirkt, sondern nachweislich entlastet. Für viele Gäste ist das kein esoterischer Bonus, sondern ein echter Mehrwert für Schlaf, Konzentration und Entspannung.

Ganzheitliche Konzepte im Wohnbau: Ein Beispiel für integrative Planung

Das Beispiel von Wellness SanoFit Elektrosmog zeigt, wie weitreichend das Thema heute gedacht wird. Hier geht es nicht mehr nur um einzelne Maßnahmen, sondern um ganzheitliche Konzepte: vom Grundriss über die Haustechnik bis hin zu Materialwahl und Raumaufteilung. Elektrobiologische Belastungen werden systematisch reduziert – nicht nur bei Heizsystemen, sondern auch bei Beleuchtung, Netzversorgung, Funktechnologien und Raumklima.

Dabei wird mit baubiologischen Messstandards wie SBM-2015 gearbeitet, die deutlich strengere Richtwerte anlegen als gesetzliche Normen. Die Erfahrung zeigt: Schon kleine Veränderungen – zum Beispiel die Verlagerung einer Heizungsschleife oder die Trennung von Stromkreisen – können große Wirkung entfalten.

Mehr Komfort mit weniger Belastung

Eine moderne Fußbodenheizung muss kein Gesundheitsrisiko sein – wenn sie richtig geplant und eingesetzt wird. Wichtig ist ein Bewusstsein für potenzielle Risiken, vor allem bei elektrischen Systemen. Wer sensibel reagiert oder Wert auf langfristige Wohnqualität legt, sollte sich vor der Installation umfassend informieren – und gegebenenfalls eine baubiologische Messung in Betracht ziehen. Wolfgang Skischally rät dabei zu einem pragmatischen Ansatz: Technik nicht verteufeln, sondern verstehen und gezielt anpassen. Ob im Neubau, im Bestand oder bei Sanierung – es gibt für jede Situation eine Lösung, die Gesundheit, Komfort und Effizienz vereint.